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Im Dialog mit Politik, Fachwelt, Wirtschaft und Arbeitnehmern entwickeln wir seit 2014 Lösungen, wie die Politik die Prävention und Kuration von Diabetes bestmöglich unterstützen kann. Die Ergebnisse haben wir in einem Positionspapier zusammengefasst. DOWNLOAD POSITIONSPAPIER
In den folgenden Handlungsfeldern wollen wir mit konkreten Empfehlungen die politische Debatte vorantreiben. Unsere Lösungsvorschläge lassen sich dabei idealerweise gebündelt durch eine nationale Diabetes-Strategie umsetzen.
Handlungsfeld 1: Anpassung der Steuergesetzgebung
- Steuerbefreiung von betrieblichen Gesundheitsleistungen
Handlungsfeld 2: Entwicklung bundesweiter Aufklärungskampagnen
- Entwicklung einer nationalen Aufklärungs-und Kommunikationsstrategie zum Diabetes, die in den Lebenswelten der Menschen ansetzt
- Bereitstellung weiterer Bundesmittel für Aufklärungskampagnen zur Diabetesprävention
- Anreize schaffen für ärztliche Aufklärungs-und Beratungsgespräche
Handlungsfeld 3: Vernetzung der an Prävention und Versorgung beteiligten Akteure
- Flächendeckender Aufbau der regionalen Koordinierungsstellen der Krankenkassen und zeitnahe Evaluierung ihrer Wirksamkeit
- Vereinfachte Zertifizierung von Gesundheitsmaßnahmen
Handlungsfeld 4: Anpassung der Datenschutzregelungen
- Erleichterter Austausch von Patientendaten durch praktikablere Einwilligungsmöglichkeiten für Patienten
- Offenere Gestaltung der Datenschutzregelungen zu Zweckbindung und Zeitbeschränkung
Handlungsfeld 5: Einführung einer nationalen Diabetes-Strategie
- Umsetzung unserer Empfehlungen im Rahmen einer nationalen Diabetes-Strategie
- Feste Verankerung der nationalen Diabetes-Strategie im Koalitionsvertrag
Wie wird die Arbeitswelt zum Ausgangspunkt für Prävention, Früherkennung und die optimale Unterstützung bei Diabetes? Die Initiative sucht mit Politik, Fachwelt, Wirtschaft und Arbeitnehmern nach Antworten für alle Unternehmensgrößen.
Drei Ziele stehen im Mittelpunkt, um Menschen mit Diabetes im Arbeitsleben zu unterstützen und um durch Engagement in Betrieben die Ausbreitung des Diabetes Typ 2 in Deutschland einzudämmen:
- Gesundheit von Menschen mit Diabetes im Arbeitsleben sichern
Durch betriebliche Maßnahmen in der Früherkennung des Diabetes kann das Risiko von Komplikationen und Folgeerkrankungen gesenkt werden. Menschen mit einem früh diagnostizierten Diabetes können durch individuell abgestimmte Therapien, Anpassungen im Arbeitsalltag und Befähigung zum Selbstmanagement in die Lage versetzt werden, ihrem Beruf oder ihrer Tätigkeit ungehindert nachzugehen. Das hilft dem einzelnen Menschen und seinem familiären Umfeld sowie dem Unternehmen und der Gesellschaft. Das gemeinsame Ziel: Beschäftigungsfähigkeit erhalten und indirekte Kosten durch Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentungen vermeiden. - Gesundheitsförderndes Umfeld in Unternehmen entwickeln zur Prävention bei Diabetes Typ 2
Durch Prävention des weit verbreiteten Diabetes mellitus Typ 2 im Betrieb werden Risikogruppen von der Lehre bis ins hohe Arbeitsalter erreicht. Durch Maßnahmen der Verhaltens-und Verhältnisprävention im Arbeitsumfeld wird ein gesünderer Lebensstil gefördert, der sich nicht nur im Arbeitsleben positiv auswirkt, aber hier seinen Anfang nehmen kann. Das hilft mit, den rasanten Anstieg von nichtübertragbaren chronischen Erkrankungen (NCD) wie Diabetes Typ 2 zu stoppen. - Berufliche Anerkennung von Menschen mit Diabetes stärken
Vorurteile gegenüber Diabetes gibt es auch im Arbeitsleben. Das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Diabetes muss weiter gestärkt werden – bei Entscheidern im Unternehmen, im beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld. Experten bemängeln in diesem Zusammenhang überholte Tätigkeitseinschränkungen oder Berufsverbote bei Diabetes. Zudem würden inklusive Maßnahmen am Arbeitsmarkt auch jenen Menschen helfen, die mit einer Funktionsbeeinträchtigung als Folge des Diabetes oder anderer chronischer Erkrankungen leben.
Durch regionale Expertise wollen wir zu bundesweiten Lösungen bei Diabetes in der Arbeitswelt kommen. Das bedeutet konkret:
- Wir wollen Erfahrungen mit guten Diabetesmaßnahmen vor Ort sammeln – in Betrieben unterschiedlicher Größe in den Bundesländern. Wir erfassen gute Beispiele aus der Arbeitswelt auch auf dieser Webseite.
- In regionalen VERANSTALTUNGEN bei Unternehmen vor Ort tragen wir Ideen zusammen, wie diese guten regionalen Ansätze auch flächendeckend für alle Unternehmensgrößen umgesetzt werden können. Wir ermöglichen dazu den Austausch zwischen Politik, Fachwelt, Wirtschaft und Arbeitnehmern.
- Wir wollen Handlungsempfehlungen an die Bundespolitik weitergeben, wie sie das Engagement im Betrieb vor Ort zur Prävention und frühen Hilfe bei Diabetes noch besser fördern kann. Ein begleitender Film wird am Ende unserer Tour in Berlin präsentiert.
Diabetes zählt mit 382 Millionen Erkrankungen zu den drängendsten Gesundheitsproblemen weltweit. Bereits heute leben in Deutschland über 7,5 Millionen Menschen mit diagnostiziertem Diabetes, darunter mehr als 2 Millionen im berufsfähigen Alter – die geschätzten Dunkelziffern liegen jeweils deutlich höher. Was viele nicht wissen: Der „Alterszucker“ trifft längst nicht mehr nur die Älteren in der Bevölkerung. An dem besonders weit verbreiteten Diabetes Typ-2 erkranken zunehmend auch jüngere Menschen.
Die Folgen eines unbehandelten Diabetes können sich direkt im Arbeitsleben auswirken. Akutkomplikationen und Folgeerkrankungen können die Leistungsfähigkeit vermindern, Menschen in ihrer beruflichen Selbstverwirklichung und Lebensqualität eingeschränkt werden. Unternehmen und Gesellschaft versuchen die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten und indirekte Kosten durch Produktivitätsausfälle, krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit oder vorzeitige Berufsaufgabe zu vermeiden.
Das Arbeitsumfeld bietet hohe Potentiale für die Eindämmung des Diabetes und seiner Folgen:
- Durch Früherkennung von Diabetes kann auf die Risiken von Folgekomplikationen und Komorbidität für Patienten rechtzeitig reagiert werden.
- Für die Prävention von Diabetes Typ 2 kann in Unternehmen eine breite Bevölkerungsgruppe in verschiedenen Altersstufen erreicht werden – von der Lehre bis zur Rente.
- Durch Inklusion am Arbeitsplatz können Menschen mit Diabetes und anderen chronischen Erkrankungen ihre Lebensqualität bewahren.
Diabetes@Work bekennt sich zu Grundprinzipien, die von allen Partnern geachtet werden und folgende Punkte umfassen:
Inhaltliche Unabhängigkeit: Diabetes@Work will gezielt über die weitreichenden individuellen wie gesellschaftlichen Folgen von Diabetes aufklären und eine Vielfalt an Best Practice zum Thema Diabetes im Beruf aufzeigen. Diabetes@Work distanziert sich daher klar von Empfehlungen für bestimmte Therapieformen und wirbt weder für einzelne Medikamente noch für bestimmte Medikamentengruppen oder Medizinprodukte.
Abstimmungsprozess der Partner: Diabetes@Work ist eine flexible Kooperationsform ohne formale Rechtsform, bei der sich die Partner auf gemeinsame Grundlagen verständigen. Die Partner können so gleichberechtigt individuelle Schwerpunkte in die Initiative einbringen und deren thematische Entwicklung mitgestalten.
Finanzierung: Lilly Deutschland ist sowohl einer der Gründungspartner als auch der Finanzierer von Diabetes@Work. Für die weiteren Partner entsteht mit Ausnahme von Reisekosten zunächst kein unmittelbarer finanzieller Aufwand. Eine Mitfinanzierung ist für Partner kein Zugangskriterium zu Diabetes@Work, es ist aber auch nicht ausgeschlossen. Kein Partner wird für seine Teilnahme an Diabetes@Work vergütet.